Vom 11. bis zum 13. Juni findet die Dave Elman Legacy Global Zoom Conference mit vielen wegweisenden Themen und illustren Referenten statt – darunter auch Hansruedi Wipf, OMNI Instruktor, Inhaber & Präsident der Hypnose.NET GmbH. Als offizieller Nachfolger von Gerald F. Kein, der wohl namhafteste Schüler von Dave Elman, wird Hansruedi Wipf einen Einblick in das Vermächtnis der großen Meister der Hypnose geben. In einem Interview erklärt Hansruedi Wipf, welches Vermächtnis er von Gerald F. Kein übernommen und wie er es weiterentwickelt hat.

Hansruedi, du bist im Jahr 2012 in die Fußstapfen von Gerald F. Kein, einem der großen Pioniere der Hypnose getreten. Was bedeutet dies für dich?

Gerald F. Kein lernte die Kunst der Hypnose bereits als 13-Jähriger direkt von Dave Elman, dem wohl bedeutendsten Hypnotiseur des 20. Jahrhunderts. Jerry Kein verfeinerte die von Dave Elman entwickelten Methoden, baute sie aus, ergänzte sie und unterrichtete sie ab 1979 am von ihm und seiner Frau gegründeten OMNI Hypnosis Training Center. So wurde Dave Elman ein weithin bekannter Name, und Gerald F. Kein wurde mit OMNI zum Inbegriff für ursachenorientierte, aufdeckende Hypnose und Hypnosetherapie, und zwar nicht nur in den USA, sondern auch in Europa, Asien, Südamerika und sogar Afrika.

Als Nachfolger von Gerald F. Kein bleibe ich dessen Erbe der einfach zu erlernenden, aber hochwirksamen und ursachenorientierten Regression sicher treu, schreibe aber gleichzeitig mit OMNI die Geschichte der Hypnose weiter. So will ich denn auch Modernisierung und Fortschritt in der Hypnose fördern. Denn wenn etwas gut funktioniert, soll man auch offen sein, es weiterzuentwickeln. In diesem Sinne haben wir auch HypnoWaving® (bilaterale hemisphärische Stimulation), Parts Therapy (Teiletherapie) und Ultra-Healing® als zukunftsweisende Methoden bei OMNI etabliert. Aber am Ende geht es immer noch ums Gleiche, nämlich darum, einem Menschen mit einfachen, reproduzierbaren und überzeugenden Hypnosemethoden rasch zu helfen. Die Einfachheit der Anwendung und die Resultate, die für sich sprechen, werden weiterhin der Schlüssel dazu sein, wie sich Hypnosetherapie am Markt etablieren wird.

Wie entwickelst Du dieses Vermächtnis weiter?

Rein nur in die Fußstapfen von Gerald F. Kein zu treten, wäre natürlich nicht richtig. Um authentisch zu sein und auch meine eigene Persönlichkeit ins Unternehmen und in die Ausbildung einzubringen, habe ich eigene Akzente gesetzt. Jerry Kein hat mich immer dazu ermutigt, OMNI weiterzuentwickeln. Die erfolgreiche ISO-9001-Zertifizierung etwa war ein Schritt in diese Richtung und das HypnoScience® Projekt ein weiterer, neben vielen anderen, wie zum Beispiel der Digitalisierung unseres Angebotes.

Es liegt mir viel daran, die moderne Hypnosetherapie einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich zu machen und aufzuzeigen, dass die Lösung für so viele alltägliche Probleme im Menschen selbst steckt. Es ist unheimlich wichtig, dass wir Menschen wieder vermehrt Eigenverantwortung übernehmen und diese nicht abdelegieren. So sollen Langzeittherapien, medizinische oder operative Eingriffe erst in zweiter oder dritter Instanz zum Einsatz kommen oder gänzlich vermieden werden. Hypnosetherapie soll zur wichtigsten Methode im Repertoire der Menschen werden, um sich selbst zu helfen, mit Unterstützung eines kompetenten Hypnosetherapeuten.

Mein Ziel ist es zudem, die Regressionsmethoden so zu etablieren, dass sie im Werkzeugkasten einer jeden kompetenten Hypnosetherapeutin vorhanden sind und fachkundig angewendet werden können, und zwar unabhängig von deren Sprache oder Kultur. Indem wir die modernen Hypnosemethoden weiter standardisieren, können wir klare, einfache und verständliche Prozesse etablieren und dadurch reproduzierbare und vergleichbare Ergebnisse erzielen. Was wir machen, muss messbar und wissenschaftlich untermauert sein. Den ersten Schritt in Richtung Wissenschaftlichkeit haben wir mit dem HypnoScience® Projekt schon vollzogen, indem wir wissenschaftlich nachgewiesen haben, dass es nicht nur einen Zustand der Hypnose gibt, sondern sogar mindestens deren zwei und diese unter vergleichbaren Voraussetzungen reproduzierbar sind.

Was möchtest du für ein Vermächtnis irgendwann hinterlassen?

Mein Vermächtnis soll eine OMNI Organisation sein, die sich personenunabhängig am Markt positioniert hat und auf einem soliden Fundament steht. Nachdem ich OMNI von Gerald F. Kein übernommen und viele Jahre weiterentwickelt hatte, habe ich mich letztes Jahr aus der operativen Geschäftsführung zurückgezogen, um mich vollständig auf die Ausbildung von professionellen und kompetente Hypnosetherapeutinnen und -therapeuten zu konzentrieren.

OMNI hat die Geschichte der Hypnose weitergeschrieben, indem wir den hypnotischen Zustand wissenschaftlich nachgewiesen haben, und wird diese auch in Zukunft weiterschreiben, indem wir die Akzeptanz der Hypnose als Therapieform in der breiten Öffentlichkeit vorantreiben und das Berufsbild des Hypnosetherapeuten in der Schweiz etablieren. Es gibt noch viel zu tun!

Irgendwann werde auch ich das OMNI Vermächtnis weitergeben. Und ich wünsche mir, dass die vielen OMNI Hypnosetherapeutinnen und -therapeuten mit diesem Erbe verantwortungsvoll umgehen, sich immer bewusst sind, dass sie nicht nur Leben, sondern die Welt verändern.

Hansruedi Wipf OMNI Instruktor

Hansruedi Wipf

Inhaber & Präsident der Hypnose.NET GmbH und OMNI Hypnosis International

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