„Heile, heile, Segen“… Wer kennt ihn nicht, den deutschen Kindervers, den die Eltern liebevoll dem Kind vorsingen, wenn das Knie aufgeschürft ist, ein Wespenstich am Fuss brennt, eine Beule auf der Stirn glüht. Und dann wird der Schmerz einfach weggepustet – „jetzt tut es nicht mehr weh“. Eltern sind sich oftmals nicht bewusst, dass sie schon intuitiv Wachhypnose bei ihrem Kind anwenden.
In der Wachhypnose werden hypnotische Effekte im eigentlichen Wachzustand des Kindes herbeigeführt, die von ihm akzeptiert und implementiert werden. So führt es denn auch dazu, dass es dem Kind wirklich „nicht mehr weh tut“. Kinder durchlaufen bis im Alter von ungefähr 12 Jahren einen wegweisenden Prägungsprozess. Da sie Gesagtes und Erlebtes in diesem Zeitraum erst nach und nach zu filtern und einzuordnen lernen, sind sie noch leichtgläubig und leben oft in ihrer „eigenen Welt“, wo sich das schlafraubende Monster unter dem Bett versteckt, die fabelhafte Zahnfee ausgefallene Milchzähnchen belohnt und Puppen oder Plüschtiere am alltäglichen Leben teilnehmen. Diese Prägungsphase ist auch dafür entscheidend, ob sich ein Kind sicher, geliebt und wertvoll fühlt. „Es ist enorm wichtig, dieses Zeitfenster der fundamentalen Prägung nicht dem Zufall zu überlassen, sondern es zu nutzen, um das innere Navigationssystem des Kindes bewusst und nachhaltig zu stärken, damit das Kind später sein volles Potenzial ausschöpfen kann“, sagt Barbara Scholl, OMNI Hypnosis und HypnoKids® Instruktorin.
Unbedachte Worte können zu limitierenden Glaubenssätzen führen
Das kindliche Navigationssystem wird entlang wegweisender positiver wie auch negativer Glaubenssätze abgesteckt. „Mädchen können nicht Fussball spielen – so wurde meine heute 14-jährige Klientin als 6-Jährige ständig von den gleichaltrigen Jungs vom Spielfeld im Quartier verbannt. Das ungewöhnliche Talent und die unbändige Leidenschaft der Schweizer Nachwuchsathletin im Eishockey ist so beeindruckend, dass sie als eines der wenigen Mädchen in einer Jungenmannschaft spielt. Doch am Selbstvertrauen hapert es oft in entscheidenden Momenten. Immer wieder kommt es nämlich vor, dass sie den Puck einem Jungen abgibt, anstatt selbst aufs Tor zu schiessen“, schildert die Expertin für Kinderhypnose. „Als Eltern sollten wir uns bewusst sein, wie wichtig es ist, unseren Kindern wertvolle Glaubenssätze mit auf den Lebensweg zu geben. Wenn ein Kind von seinen Eltern hört, dass alles, was es für sein Leben braucht, bereits in ihm vorhanden ist, baut es über die Jahre hinweg ein bergeversetzendes Selbstvertrauen auf.“ Neben wertvollen Glaubenssätzen gibt es noch viele andere Wachhypnose-Methoden, die im Alltag, aber auch in Notfallsituationen und als Abendrituale eingesetzt werden können.
Die magische Spucke lenkt den Fokus vom körperlichen Schmerz weg
Das Kind schreit Zeter und Mordio: es ist von der Schaukel gefallen, hat sich den Finger eingeklemmt oder ist beim Herumtollen gestürzt. Die Mutter fordert ihr Kind auf, seine Augen zu schliessen und anzufangen, ganz viel Spucke in seinem Mund zu sammeln. Während das Kind dies tut, verrät ihm die Mutter, dass seine Spucke magische Spucke ist und schmerzstillend wirkt. Sie erklärt ihm, dass diese magische Spucke in dem Moment, in dem sie hinuntergeschluckt wird, sofort dorthin wandert, wo es weh tut und dafür sorgt, dass das unangenehme Gefühl verschwindet.
Der imaginäre Ballon trägt unerwünschte Gefühle weg
Das Kind hat Mühe, seine Impulse im Griff zu behalten. Wenn es wieder einmal die Kontrolle verliert, weist der Vater das Kind an, so zu tun, als ob es einen Luftballon in den Fingern hält. Er fragt das Kind, wo im Körper es dieses unangenehme Gefühl gerade wahrnimmt und welche Farbe es dem Gefühl geben würde, wenn es dies könnte. Dann fordert der Vater das Kind auf, fest und laut zu pusten und sich dabei vorzustellen, dass es diese Farbe im Körper mit aller Kraft in den Ballon hineinpustet. Der Vater lässt das Kind so lange pusten, bis er erkennt, dass sich der Energiepegel des Kindes wieder normalisiert hat. Das Kind soll sich dann vorstellen, dass es den farbigen Ballon in den Himmel hochsteigen lässt – bis dieser von blossem Auge nicht mehr erkennbar ist.
Das Handherzchen spendet Liebe, Mut und Stärke
Dem Kind fällt es schwer, allein in den Kindergarten zu gehen oder bei den Grosseltern zu übernachten. Vielleicht steht auch ein Spitalaufenthalt bevor. Die Eltern malen sich selbst und dem Kind ein farbiges Herz auf die Handinnenfläche. Dann legen sie nacheinander Herz auf Herz – Handinnenfläche auf Handinnenfläche – und laden so das Herz des Kindes mit einer passenden Emotion auf und erklären dem Kind, dass das Herz ihm wie eine aufgeladene Batterie je nach Bedarf Liebe, Mut und Stärke spendet. Die Eltern können das Kind auch fragen, ob es – während sich die Hände berühren – die fliessende Energie auch spürt, die das Herz auflädt. Der Blick aufs Herz oder die Erinnerung an diesen Moment wird dem Kind die Kraft verleihen, die es braucht.
Arbeiten mit Licht am Kinderbett vor dem Einschlafen und noch mehr Wachhypnose-Tricks und Kniffs
Für alle, die noch mehr Wachhypnose-Tricks und Kniffs erlernen möchten, hat Barbara Scholl ein Online-Webinar entwickelt. Die Instruktorin weiht die Teilnehmenden zudem in das spannende Arbeiten mit Licht am Kinderbett ein – eine von ihr exklusiv entwickelte Methode zur Stärkung des Unterbewusstseins des Kindes kurz vor dem Schlaf. Das erfrischende Webinar richtet sich primär an Eltern, aber auch Grosseltern, Erzieher*innen und Pädagog*innen dürfen sich überraschen lassen, wie moderne Kinder-Wachhypnose spielend leicht in den Alltag integriert werden kann. Mit einer geführten Selbsthypnose, spezifisch für Eltern, die sich mehr Entlastung und Rückenwind im Umgang mit ihren Kindern wünschen, rundet Barbara Scholl das nicht ganz alltägliche Webinar ab. Das Online-Webinar ist unter hier erhältlich.
Innert kürzester Zeit Verbesserungen erzielen, ohne das Kind mental oder körperlich zu belasten
Wer die Kunst der Kinderhypnose selbst erlernen möchte, lernt bei Barbara Scholl in der OMNI HypnoKids® Weiterbildung alles, was es braucht, um Kindern zu helfen, kleinere und grössere Anliegen zu meistern. „Die Dankbarkeit, die man als Hypnosetherapeut*in von Kindern erhält, ist sehr belohnend. Zudem macht die Arbeit mit Kindern viel Freude und Fortschritte sind rasch spür- und sichtbar, denn Kinder gehen die Themen oft sehr spielerisch an“, so die Kursleiterin. Die OMNI HypnoKids® Weiterbildung kann online oder im Präsenzunterricht absolviert werden. Für mehr Informationen: www.hypnokids.net
Über Barbara Scholl
Aufgewachsen in der Schweiz, in Brasilien und in den USA, arbeitete Barbara Scholl 14 Jahre als Englischlehrerin an der Sekundarschule. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Teenagern. Beeinflusst durch die lange Tätigkeit ihres Bruders, Hansruedi Wipf, auf dem Gebiet der Hypnose, absolvierte sie 2008 die OMNI Ausbildung zur Hypnosetherapeutin. Ihr Draht zu Kindern und Jugendlichen veranlasste sie sehr bald, sich auf diesem Gebiet zu spezialisieren. Barbara arbeitet am OMNI Hypnosecenter in Effretikon, leitet die OMNI HypnoKids® Weiterbildung weltweit und hält Vorträge an Kongressen im In- und Ausland.